• Kunst & Kultur

Bildende Kunst

Ceija Stojka

Ceija Stojka wurde am 23. März 1933 in Kraubath in der Steiermark geboren. Sie gehörte den Lovara-Roma an. In ihrer Jugend wurde sie Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik und überlebte die drei Konzentrationslager Bergen-Belsen, Ravensbrück und Auschwitz. Nach dem Krieg siedelte sich Ceija Stojka in Wien an, wo sie als Marktfahrerin tätig war. Im Jahr 1988 veröffentlichte sie ihr erstes Buch und im Jahr 1989 begann sie zu malen. In ihren Bildern verarbeitete sie, so wie auch in ihrer Literatur, ihre traumatischen Erlebnisse als Kind.

Am 28. Jänner 2013 verstarb Ceija Stojka in Wien. Am 12. September 2014 wurde der Platz vor der Altlerchenfelder Kirche in Wien nach ihr in Ceija-Stojka-Platz benannt.

Im Jahr 2018 wurde von einer Gruppe von internationalen Kuratorinnen und Kuratoren, Journalisten, Autorinnen und Autoren, einer Filmemacherin und einer Fotografin zusammen mit den Erben von Ceija Stojka der International Fund gegründet. Diese nichtkommerzielle Institution verfolgt das Ziel, für die interessierte Öffentlichkeit Daten zu Werk und Person von Ceija Stojka bereitzustellen sowie über Ausstellungen, wichtige Presseresonanz und über die wissenschaftliche Rezeption des Werkes zu informieren.[1]

Im selben Jahr widmete man der Künstlerin eine Ausstellung in Paris: „Bis zu ihrem Tod im Jahr 2013 hat die Romni rund 1 000 Werke geschaffen. Mehr als 150 sind nun unter dem Titel "Une artiste rom dans le siècle" (etwa: Eine Rom-Künstlerin in ihrem Jahrhundert) erstmals in Paris in der Kunststiftung "La Maison Rouge" nahe der Opera Bastille zu sehen.“ [2]

Auch ihre Brüder Karl und Mongo (Johann) Stojka verarbeiteten die Grausamkeiten, die sie als Kinder erlebten in Bildern.

 

 

Mircea Lakatus

Der Dichter und Bildhauer Mircea Lacatus wurde 1962 in Gherla, Rumänien geboren und besuchte das Kunstgymnasium in Arad. Er schloss sein Studium 1989 an der Kunstakademie in Bukarest ab und lebte ab 1990 als freischaffender Künstler in Wien.

Sein bildnerisches Werk (Plastiken und Grafiken) wurden in zahlreichen Ausstellungen in Rumänien, Österreich und in den USA, wo er seit 2013 lebt, gezeigt. Er war guest artist an der University of Alabama in Huntsville und lehrt an der Oakwood University in Huntsville Basic Design.

2007 erhielt er den Lyrikpreis der Exil-Literaturpreise. Sein zweisprachiger Gedichtband “rund um meine eltern eine burg” wurde 2009 in der edition exil veröffentlicht. 2020 folgte der zweite Lyrikband „Die geheime Geometrie der Seele“.

 

International:

Timea Junghaus

Tímea Junghaus ist Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst, die der Minderheit der Sinti angehört.

Tímea Junghaus ist Gründungsdirektorin der European Roma Cultural Foundation, einer unabhängigen Stiftung, die die Gallery8 – Roma Contemporary Art Space gegründet hat. Die Gallery8 wurde 2014 mit dem Katalizátor-Preis sowie dem Otto-Pankok-Preis der Stiftung zugunsten des Romavolks ausgezeichnet, welche vom deutschen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Günter Grass ins Leben gerufen wurde.

Seit 2010 ist Junghaus wissenschaftliche Mitarbeitern am Institut für Kunstgeschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist Autorin und Mitherausgeberin der umfangreichen Veröffentlichung zur europäischen Roma-Kunst „Meet Your Neighbours – Contemporary Roma Art from Europe“ (zu Deutsch etwa „Lerne Deine Nachbarn kennen – Zeitgenössische Roma Kunst aus Europa“; OSI Publication, 2006).

Für ihr kuratorisches Werk, das unter anderem die Gründung der Budapester János-Balázs-Galerie sowie Ausstellungen darin (2004), den Roma-Bereich der Ausstellung „The Hidden Holocaust“ in der Kunsthalle Budapest (2004) und den ersten Roma-Pavillon auf der 52. Biennale für zeitgenössische Kunst in Venedig (2007) umfasst, wurde Junghaus 2008 mit dem europäischen Kulturpreis KAIROS der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet.

Junghaus promoviert derzeit in Kulturtheorie an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest. 2010 wurde sie Mitglied der Forschungsgruppe für das Vokabular des Dekolonialismus und die Erforschung aufständischer Genealogien am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien.

Tímea Junghaus ist Geschäftsführerin des Europäischen Roma-Instituts für Kunst und Kultur (ERIAC).

 

Selma Selman

Sie ist visuelle Künstlerin und Aktivistin aus Bihać, einer Stadt im äußersten Nordwesten von Bosnien und Herzegowina. In ihrer Kunst kämpft die 30-Jährige gegen Vorurteile und rassistische Stereotype gegenüber der Rom*nja-Community. Dafür nutzt sie unterschiedliche Kunstgattungen wie Performance Art, Malerei, Fotografie und Videoinstallationen. 2018 gründete sie außerdem das Projekt Get The Heck To School mit dem Ziel, Rom*nja auf der ganzen Welt zu empowern, die mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Armut konfrontiert sind. Derzeit unterstützt Get The Heck To School Kinder in ihrer Heimatstadt Bihać. (https://www.zeit.de/zett/2021-04/diskriminierung-roma-sinti-rechte-geschichten-persoenlichkeiten)

 

 

Das Projekt RomArchiv listet eine Reihe von nationalen und internationalen Künstlern und Künstlerinnen und berichtet über ihre Arbeit, die Liste ist hier einzusehen: https://www.romarchive.eu/de/collection/p/?section=visual-arts

 

[1] https://www.ceijastojka.org/thefund

[2] https://www.volksstimme.de/kultur/paris-wurdigt-roma-kunstlerin-ceija-stojka-880790

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