Volksgruppen, die in vielen Staaten verstreut als Minderheit leben (sogenannte transnationale Minderheiten), war es nie möglich, eigene Verwaltungs- oder Organisationsstrukuren aufzubauen.
Erst in manchen der modernen Demokratien werden Minderheiten rechtlich anerkannt, woraus sich verschiedene Rechte ableiten lassen (muttersprachlicher Unterricht, eigene Medien, etc.). Mangels diverser eigener Einrichtungen (Verwaltungen, Schulen, Bildungseinrichtungen, Informationszentren), die eine Kommunikation unter den Roma weltweit wie auch mit der Nicht-Romagesellschaft erleichtern würden, stellen gerade die neuen Medien eine Chance dar.
Durch audivisuelle Medien und die dadurch verstärkte weltweite Kommunikationsmöglichkeit des Internets sind neue Möglichkeiten für die Entwicklung einer transnationalen Identität, wie auch einer öffentlichen Präsenz gegeben. Der Informationsaustausch wird unter den vielen Vereinigungen erleichtert - das relativ junge Presse- und Literaturwesen der Roma Gemeinschaft kann einem größeren Publikum näher gebracht werden. Auch Nicht-Roma bekommen einen leichteren Zugang zur sonst oft verborgenen Welt dieser.
Ein wesentlicher Vorteil der neuen Medien liegt sicher darin, dass die Weltöffentlichkeit leichter über soziale und wirtschaftliche Situationen informiert werden kann, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgungen publik gemacht werden und somit ein öffentlicher Informations- und Meinungsbildungsprozess initiiert wird.