Seit Juli 2020 läuft das EU-Projekt „Dream Road“, an dem 15 Organisationen aus 10 Donauländern, beteiligt sind. Auch Österreich ist Teil des Teams und wird durch die Roma Volkshochschule Burgenland vertreten.
Ins Leben gerufen hat „Dream Road – Danube Region for improved Access and Empowerment of Roma Developement“ die slowenische Organisation RESEARCH AND EDUCATIONAL CENTRE MANSION RAKICAN, die schon Erfahrungen in der Umsetzung von EU-Projekten hat. Diese Organisation machte sich im Rahmen des „Danube Transnational Programme“ auf die Suche nach Partnern innerhalb der Donauländer, um gemeinsam Strategien zur Verbesserung der Lebensumstände der Rom_nija zu erarbeiten und umzusetzen. Die Roma Volkshochschule Burgenland wurde vom Initiator Slowenien eingeladen an diesem Projekt teilzunehmen.
Die soziale Situation der Rom_nija in den östlichen Ländern Europas ist teilweise erschreckend. Sie sind immer noch von Diskriminierung und Stigmatisierung betroffen. Diese Länder, in denen die Rom_nija in verheerenden Verhältnissen leben, sind, unter anderem, Teil des durch die EU geförderten Projektes. Die Rom_nija und ihre Rechte sollen und müssen dort noch mehr gestärkt werden, daher ist es wichtig, dass Länder wie Ungarn in diesem Projekt eingebunden sind. Gerade dort gibt es seit einigen Jahren eine junge Bewegung von Aktivisten, die sich für die Rechte der Rom_nija einsetzt – genau diese kann man mit dem Projekt „Dream Road“ unterstützen.
In Österreich sollen die allgemeinen Vorurteile, die es über Rom_nija in der Mehrheitsbevölkerung immer noch gibt, nachhaltig abgebaut werden. Dafür sollen sogenannte Multiplikatoren ausgebildet werden. Genauer gesagt, sollen Menschen, die sich für das Projekt interessieren, geschult werden, wie man mit Stereotypen umgeht und diese abbauen kann. Dies kann zum Beispiel im Bereich der Medien sein: Immer wieder werden Rom_nija in den Medien in altbekannten Rollen dargestellt: Entweder als Bettler oder als Kriminelle. Diesen Darstellungen gilt es entgegen zu wirken. Ein weiteres Arbeitsfeld sind auch Schulen: Wenn man Kindern beibringt, Vorurteile zu erkennen und diese zu dekonstruieren, so werden sie diese nicht selbst verbreiten. Es geht also um Aufklärung und Bewusstseinsbildung und genau an dieser Methodenentwicklung arbeitet man gerade.
„Es ist an der Zeit diese Stereotypen endlich ins Reich der Märchen und Sagen zu verbannen – die Bilder über Rom_nija sollten der Realität angepasst werden“, so Andreas Lehner, Vorsitzender der Roma Volkshochschule Burgenland und Projektleiter. Die bestehenden Vorurteile haben immer noch einen immensen Einfluss auf die Lebenssituation der Rom_nija, genau hier sollte man ansetzen.
In den ersten beiden Workshops zu denen verschiedene Roma-VertreterInnen und Vertreter der Zivilgesellschaft eingeladen wurden, ging es darum gemeinsam über Ideen zu sprechen und ein Netzwerk aufzubauen. Das Projekt soll transparent sein und man setzt auf ein Miteinander. Das Projekt „Dream Road“ soll auch nach dem Projektende weiterlaufen, eine Nachhaltigkeit kann nur durch Multiplikatoren erreicht werden, also wenn alle – unabhängig von Vereinsstrukturen – an einem Strang ziehen.
Wie schon erwähnt, will man im Bildungsbereich ansetzen: Es sollen Schüler und Schülerinnen erreicht werden, genauso wie Pädagogen und Pädagoginnen aber auch andere Ausbildungsbereiche. Dabei geht es zum einen darum, Informationen gebündelt zur Verfügung zu stellen, aber auch um die Ausbildung von Trainer_innen, die Sensibilisierungs- und Anti-Rassismus-Workshops an den Bildungseinrichtungen abhalten können.
Auch das Empowerment von Rom_nija ist ein wichtiges Thema, sei es in der Ausbildung der Trainer_innen, in der Stärkung des Identitätsbewusstseins von Schüler_innen aber auch in der Verbesserung der Teilhabe der Rom_nija im politischen Leben. All diese Themen werden auf verschiedene Arten in Workshops, Ausbildungen aber auch am Internationalen Romatag 2021 umgesetzt.
Die Hoffnung ist groß, dass mit dem Projekt „Dream Road“ und dem Schulterschluss der beteiligten europäischen Staaten eine nachhaltige Änderung und Verbesserung erzielt werden kann. Das Projekt läuft noch bis 31. Dezember 2022.
Partnerorganisationen
Research and Educational Centre Mansion Rakican |
Slovenia |
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Institute of Social Innovations |
Czech Republic |
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Zala County Regional Development Agency Nonprofit Limited Liability Company |
Hungary |
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Nevo Parudimos Association |
Romania |
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Amalipe Center for Interethnic Dialogue and Tolerance |
Bulgaria |
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Roma Adult Education Organisation Burgenland |
Austria |
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Institute for Cultural Relations Policy |
Hungary |
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Centre of Social and Psychological Sciences Slovak Academy of Sciences |
Slovakia |
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Harghita County Council |
Romania |
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Municipality of Murska Sobota |
Slovenia |
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Covasna County Employment Agency |
Romania |
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Roma Inclusion Office |
Serbia |
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Know How Centre |
Serbia |
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Representation in the Republic of Moldova of the Foundation Terre des hommes Lausanne – Switzerland |
Moldova |
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NGO Youth Space |
Ukraine |
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Ministry of Labour, Family, Social Affairs and Equal Opportunities |
Slovenia |
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Roma academic club |
Slovenia |
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Zala County Roma Nationality Government |
Hungary |
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Berliste town |
Romania |
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Caras Severin Scholastic Inspectorate |
Romania |
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Kreativ Research association – center for media study and social research |
Romania |
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Oravita town |
Romania |
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Eftimie Murgu University from Resita |
Romania |
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Professional High School of Agriculture St. George the Victorious |
Bulgaria |
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Centre for community organising eastern Moravia |
Czech Republic |
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Foundation Novi Sad 2021 - European Capital of Culture |
Serbia |
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Zala County Self-Government |
Hungary |
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City of Košice |
Slovakia |
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Ecce Homo Sternberk |
Czech Republic |